Abenteuer Bauernhaus
Was dem einen sein Porsche, ist dem anderen die Rolex. Manche leisten sich Weltreisen, andere ein Segelschiff. Kann man alles nur zeitweise nutzen. Ist meist besonders teuer und wenig praktisch.
Gilt das auch für ein Sanierungsobjekt Bauernhaus?
Die Antwort könnt ihr euch zum Schluss selbst geben, nach dem Blättern durch diese Web-Seiten. Vielleicht...
Jedenfalls suche ich in den 1980ern, eben dem Studium entsprungen, eben einen guten Job ergattert, ein Bauernhaus, das dem (damaligen) Gefühl von Stadt-Flucht und Land-Sehnsucht entspricht und verschaffe mir über Jahre, Jahrzehnte, ja bis heute Beschäftigung, die mehr als Zeitgeist, eher Lebensinhalt geworden ist. Nun habe ich es, das 'Kreitzenhaus', an der Backe und komme nicht mehr davon los.
Im Frühjahr 1985 besichtigen wir, also mein Vater Willi (rechts), meine damalige Partnerin Gabi Lambert (Mitte) und ich (hinter dem Fotoapparat) das 'Kreitzenhaus'. Dabei: Der zweitälteste Sohn des letzten "Hausherrn", Ludwig (auf der Treppe sitzend), sein jüngster Bruder Josef (2.v.l.), der die Verkaufsverhandlungen führte, und dessen Frau Maria (2.v.r.).
Diesem Termin sind bereits einige andernorts vorausgegangen. Denn: Während man für einen Neubau "nur" ein Grundstück finden muss, sind schon damals die Bauernhäuser, die noch nicht kaputt renoviert worden sind, selten. Meine ursprünglichen Wunschregionen, der Saargau bzw. die Obermosel, sind Anfang der 1980er Jahre so gut wie "ausverkauft". Und viele Besitzer/ Erben sind offenkundig in Goldgräberstimmung. Kurz vor Erreichen der Resignationsstufe macht uns die Schwester von Gabi Lambert, Bernadette Weyand, auf ein seit kurzem leerstehendes Bauernhaus in ihrem neuen Wohnort Reimsbach aufmerksam. Da die letzten zwanzig Jahre nur noch eine ledige 'Tante' der Kreutzen dort sparsam wohnte, gibt es keine größeren Renovierungssünden. Denn schlimmer als ein Haus ohne Bad ist ein Haus mit geschmacklos neugebautem Badezimmer und/oder Küche und/oder Fenstern und/oder Türen und/oder Fußbelägen, wie sie uns immer wieder auf unseren Besichtigungstouren begegnet sind. Statt erhofftem Mehrwert aus Verkäufersicht ist das nach unserer Einschätzung Minderwert, denn solche "Fehler" müssen ja auch noch aufwändig beseitigt werden.
Abgesehen von einigen unerfüllbaren "Wunschträumen" aus den Reihen der Erbengemeinschaft geht der Verkauf letztendlich problemlos über die Bühne - auch Dank der Expertise des Denkmalschützers und Heimatpflegers, Joachim Güth, und des ebenso renommierten Architekten Elmar Kraemer.
Danach wird es dann ernst...