Altgebliebenes im 'Kreitzenhaus'

Wer Altes erhalten will, muss manches "neu" machen. "Neu" im Sinne von: behutsam und mit viel Wissen und Phantasie reparieren, restaurieren, ergänzen oder ersetzen. Glücklicherweise bietet das 'Kreitzenhaus' aber noch eine weitere Möglichkeit:
Altes einfach alt sein lassen - auch und gerade, weil man es zum Leben im 21. Jh. nicht mehr zwingend braucht, es aber schön anzuschauen ist und einem immer wieder den Alltag im vorletzten und vorigen Jahrhundert vor Augen führt. An zwei Beispielen will ich darlegen, was ich meine:

Der Stall

Stall

Zu einem bescheidenen Haus passt ein bescheidener Stall. Hier fanden wahrscheinlich nur zwei, drei Kühe oder ein paar Ziegen Platz. Die Tröge sind in Sandstein gehauen und wurden von der Scheune aus durch die kleine Luke rechts befüllt. Auf dem Boden ist sehr grobes Pflaster verlegt, an der gegenüberliegenden Wand konnte die Gülle über eine Rinne zu einem Abflussrohr geleitet werden, welches in die außerhalb liegende "Mischdkaul" neben dem dortigen Klohäuschen führt. Wir haben alles belassen und lediglich mit einem Molke-Kalk-Leinölgemisch gestrichen, wie es früher verwendet wurde. Abgesehen vom jahrelangen "Kuhduft" sorgt die geringe Abriebfestigkeit immer wieder für weißgefleckte Shirts, Pullis oder Hosen, wenn man den Wänden zu nahe kommt...

Im Stall hängen Bilder saarländischer Bauernhäuser und es gibt ein kleines Wein- und Schnapsregal. Nicht nur deshalb ist er bei Gästen als Apéritifbar beliebt....
Heute hat der Gewölbekeller keine Funktion mehr, dient aber als Zeugnis für einen nicht unwesentlichen Bestandteil eines denkmalfähigen Bauernhauses.
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